Die Pizza gehört ohne Zweifel zu den beliebtesten Fast-Food- und Speisealternativen überhaupt. Per Definition handelt es sich dabei um ein würzig belegtes Fladenbrot aus einfachem Hefeteig, das vor dem Backen entsprechend belegt worden ist. Bekannterweise stammt die Idee für das Gericht aus Italien, die Margherita-Basis wahrscheinlich aus Neapel. Mediterrane Restaurants haben die Spezialität in der Regel ebenso auf dem Speiseplan stehen wie die spezialisierten Pizzerien, unzählige Anbieter tummeln sich in fast jeder großen und kleinen Stadt. Bei der Herkunft des Wortes scheiden sich im Übrigen nach wie vor die Geister: Eventuell stellt es eine Entlehnung aus dem griechischen Wort „pita“ dar.
Im direkten Vergleich mit einer traditionellen, echten Pizza aus dem Steinofen fällt dabei jedoch schnell ein wesentlicher Unterschied auf. Zuhause möchte der Teig einfach nicht so richtig schön knusprig werden. Besonders zur Mitte hin lässt der „Knuspergrad“ häufig doch zu Wünschen übrig. Das liegt nicht zuletzt auch an dem herkömmlichen Backofen in der heimischen Küche. Die Geräte erreichen zumeist nur eine Temperatur von bis zu 250 Grad, was ungefähr der Hälfte eines traditionellen Pizzaofens entspricht. Die reduzierte Power sorgt nun dafür, dass sich die Backzeit entsprechend verlängert – mit der Konsequenz, dass der Belag nach und nach verbrennt und etwas von seiner ursprünglichen Geschmacksintensität verliert. Darüber hinaus bildet sich Schwitzwasser auf dem Backblech. Durch das Eindringen der Flüssigkeit wird der Teig dann wiederum entsprechend labbriger.
Genau an dieser Stelle kommt der Pizzastein ins Spiel. Dank des hochwertigen Zubehörteils gelingt die italienische Spezialität gleich um ein Vielfaches besser. Mithilfe seines speziellen Natursteins, ist er in der Lage, Wärme gleichmäßiger zu speichern und zu verteilen. Das verkürzt die Backzeit und gleicht sie an die Dauer von 3- 5 Minuten in einem traditionellen Ofen an. Gleichzeitig gart auch der Boden ausgewogener, da Schwitzwasser von Vorneherein vom Stein aufgenommen wird.
Doch was ist sonst noch bei der Benutzung des Steins zu beachten und welche Köstlichkeiten lassen sich damit eigentlich noch zubereiten?
Pizzastein – Welches Material darf es sein?
Pizza-, aber auch Brotsteine bestehen in der Regel aus Natursteinen. Zu den gängigsten Alternativen gehören dabei:
- Schamott(e)
- Cordierit
- Keramik
- Speckstein
Bereits der originale Ofen für die italienische Spezialität bestand aus Schamotte. Das Material kann eine Menge Wärme speichern und ermöglicht dem Teig eine optimale Verdunstung. Beim Cordierit sorgt die geringe Wärmeausdehnung für eine reduzierte Gefahr des Reißens. Zudem zeigt er sich sehr robust gegenüber Temperaturschwankungen. Insbesondere dann, wenn Ihr Stein öfter auch mal auf dem Grill zum Einsatz kommen soll, bietet sich die Cordierit-Alternative an. Keramik-Steine zeichnen sich vorrangig durch ihr geringes Gewicht aus, was die Alltagstauglichkeit natürlich verbessert. Dafür kommen sie in puncto Wärmespeicherung nicht ganz an die vorher genannten Alternativen heran. Auch der Speckstein erfreut sich als mögliches Material für den Pizzastein einer immer größeren Beliebtheit. Die Feuerfestigkeit und Stabilität ermöglichen einen langen Gebrauch des Zubehörs, dessen Grundsubstanz auch für den Bau professioneller Steinöfen verwendet wird.
Materialvergleich: Auf die Höhe kommt es an
Neben dem eigentlichen Material spielt jedoch auch noch eine ganz andere Komponente für den Gebrauch des Küchenzubehörs eine Rolle. Wer sich für den Kauf eines Steins entscheidet, sollte nämlich auch auf die Höhe besonders Acht geben. Generell gilt: Je höher bzw. dicker ein Pizzastein ist, desto länger benötigt er bis zum Aufheizen. Dafür sind die „dicken“ Varianten in der Lage, über einen längeren Zeitraum hinweg Wärme abzugeben. Je nachdem, was Ihnen wichtiger erscheint, ändert sich womöglich auch die Wahl des geeigneten Steins für Sie.
Der Brotbackstein: Hoch und stabil muss er sein
In diesem Kontext kommt auch der Begriff des Brotbacksteins in Spiel. Häufig werden die Steine unter diesem Namen beworben, grundsätzlich handelt es sich hier aber um das gleiche Zubehör. Falls Sie sich also für die Anschaffung eines Brotbacksteines entscheiden, lässt sich damit ebenso gut eine Pizza zubereiten. In Bezug auf den Brotbackstein gilt jedoch, dass hier tendenziell zu einer erhöhten Dicke und Stabilität gegenüber dem Pizza-Pendant geraten wird. Der Stein muss beim Brot backen schließlich um einiges mehr an Wärme speichern als bei der Zubereitung italienischer Leckereien. Allgemeine Empfehlungen für die cm Dicke sind:
- Pizza: 1-2 cm
- Brot 4 cm
- „Hybrid-Modell“, mit dem Beides geht: 3 cm
In Bezug auf die Kaufentscheidung gibt es neben der cm Stärke zudem noch einige weitere Parameter zu beachten. Wer viel Wert auf Hygiene legt, greift idealerweise zu einem glasierten Stein. Die Reinigung geht hier um einiges leichter von der Hand als bei einem offenporigen Brotstein. Beim Schamott beispielsweise sammelt sich schnell einmal Rückstände an. Zumal Spül- und Reinigungsmittel hier ebenfalls nicht zu empfehlen sind. Diese könnten sich bei der offenporigen Variante schnell beim nächsten Backen mit dem Stein freisetzen. Ebenfalls wichtig für den Einsatz in den eigenen vier Wänden: Die genaue Größe des zukünftigen Backhelfers. Schließlich soll der Brotbackstein auch in den eigenen Backofen passen. Deshalb macht es Sinn, vor dem Kauf den Backofen genau auszumessen. Erst danach lohnt es sich, das passende Produkt zu kaufen.
Wie lange vorheizen?
Wer sein heimisches Küchengerät in einen echten italienischen Backofen verwandeln möchte und sich anhand der genannten Kriterien für ein geeignetes Zubehör entscheidet, hat bereits viel gewonnen. Beim genauen Gebrauch des Backsteins ergeben sich allerdings häufig immer noch Ungereimtheiten.
Wie lange muss ich den Ofen zum Beispiel vorheizen, bis der Stein seine volle Wirkung entfaltet?
Am besten legen Sie Ihren Stein auf den mittleren Rost im kalten Backofen. Danach erwärmen sie ihn bis zirka 250 Grad bzw. bis zum Maximum auf. Kleiner Tipp: Benutzen Sie nach Möglichkeit Ober- und Unterhitze, denn Umluft ist für den Backofen weniger gut geeignet. Bei Bedarf lassen sich problemlos zwei Pizzasteine parallel einsetzen – vorausgesetzt, der Ofen verfügt über die nötige Kapazität. Der Einsatz im Doppelpack macht sich natürlich besonders gut für größere Anlässe. Der gesamte Vorgang nimmt etwa 30 Minuten in Anspruch.
Pizza und Brot: Welches Zubehör benötige ich?
Auch für den Pizzastein an sich lassen sich eine Reihe von Ergänzungen – mal mehr, mal weniger praktisch – zusätzlich im Handel erwerben. Zu den beliebtesten Alternativen in diesem Bereich gehört die Pizzaschaufel. Zumeist sind diese nützlichen Helferlein, die bei der Hantierung mit der Pizza am und im Ofen ungemein helfen, bereits im Lieferumfang enthalten. Dennoch spricht nichts gegen die Anschaffung einer zweiten Schaufel, da hier das Herausnehmen und Hineinschieben der mediterranen Spezialitäten noch einmal um ein Vielfaches erleichtert wird. Für Brotbäcker lohnt sich eventuell auch die Anschaffung eines Garkörbchens, dass aus sogenanntem Peddingrohr besteht. Dieses Utensil hilft dabei, den Brotteig in eine ordentliche Form zu bringen. Die Masse kann anschließend dann einfacher im Ofen platziert werden. Um das fertige Brot besser aufbewahren zu können, lohnt sich darüber hinaus unter Umständen der Kauf eines Brottopfes. Rezeptbücher oder spezielles italienisches Mehl werden im Zusammenhang mit Pizzasteinen zwar ebenfalls angeboten, sind aber keinesfalls notwendig, um das perfekte Brot oder die original italienische Pizza zuzubereiten.
Pizzastein – Muss es immer der eigene Ofen sein?
Die perfekte Pizza gelingt mit dem Hilfsmittel derweil nicht nur im eigenen Ofen, sondern auch auf dem Grill. Gerade im Sommer erfreut sich der Pizzastein als Erweiterungsmöglichkeit für den Grill einer großen Beliebtheit. Neben der Bereicherung des Barbecues sprechen auch praktische Gründe für das Grillgerät, denn je nach Modell können hier viel höhere Temperaturen erreicht werden. Die stärkere Hitze sorgt für einen kürzeren Backvorgang und schont damit umso mehr den Belag. Gleichzeitig entwickeln sich dunkle Rostaromen auf dem Pizzateig, die geschmacklich tatsächlich an den markanten Geschmack aus dem originalen Ofen heranreichen.
Nicht jeder Grill ist hierfür allerdings geeignet. Wer Nackensteaks und Hähnchen durch Pizza ersetzen möchte, benötigt schon einen Kugelgrill bzw. ein Modell mit Deckel. Die Hitze wird durch die zusätzliche Abdeckung reflektiert und erfährt somit auch von oben einen ganzheitlichen Backvorgang. Weniger von Bedeutung für die Funktionsfähigkeit auf dem Grill ist die Wahl der Befeuerungsmethode. Bei Gasgrills profitieren Sie von einer einfacheren Regulierungsmöglichkeit der Wärme, Holzkohlegrills hingegen ermöglichen die einfache Erzeugung des erwähnten, dunklen Röstaromas. Für die Barbecue-Zubereitung wird gemeinhin eine Temperatur von 350 Grad empfohlen. Auch beim Grill sollten Sie zudem auf eine Vorlaufzeit von 30 Minuten zum Aufheizen Acht geben. Damit die Luft im Kugelgrill ungestört oszillieren kann und ein Hitzestau vermieden wird, benötigen Sie einen Rand von 3 cm als „Puffer“: Dieser ist vom Durchmesser des Steins abzuziehen. Fazit: Pizzasteine als praktisches Hilfsmittel für ambitionierte Hobby-Bäcker
Hier noch einmal die Vorteile des Pizzasteins im Überblick:
- Sorgt für bessere Entfaltung der Röstaromen beim Pizza backen
- Belagschonende Zubereitung
- Einfach zu reinigen bei langer Lebensdauer
- Flexible Anwendung, auch für Brote und Backwaren
- Wahlweise auf dem Grill oder im Backofen einsetzbar
Auch wenn sie zugegebenermaßen kein Muss für die heimische Küche darstellen, lohnt sich die Anschaffung eines Pizzasteines besonders für Hobby-Köche ungemein. Sie verwandeln den Backofen in einen italienischen Pizzaoffen und bieten bei einem akzeptablen Preis einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für den Gaumen. Je nach Einsatzgebiet macht es Sinn, sich für verschiedene Modelle zu entscheiden: Vor allem Brotliebhaber wählen tendenziell eher einen dickeren Durchmesser im direkten Vergleich zu den Pizzabäckern. So oder lohnt es sich, mit eigenen Ideen zu experimentieren und dabei möglicherweise auf das ein oder andere Geheimrezept zu stoßen – wir wünschen guten Appetit!