Bei dem allseits beliebten Backpapier handelt es sich um ein speziell beschichtetes Hilfsmittel, das unter anderem das Ankleben von Backgut auf effektiv verhindert. Während einige Sorten erst noch zugeschnitten werden müssen, bieten andere Hersteller mittlerweile bereits vorbereitetes Backpapier an. Zwar sind ganze Generationen vorher Ohne ausgekommen: Aus den hiesigen Küchen des Landes ist das Hilfsmittel dennoch oftmals nicht mehr weg zu denken. Es hilft dabei, das Backgut ganz einfach vom Blech zu lösen – rückstandfrei und ohne den Einsatz von Fett.
Nach der klassischen Verwendung im Ofen muss das Backpapier im Übrigen auch nicht gleich sofort entsorgt werden. Um Rohstoffe und Geldbeutel zu sparen, empfiehlt es sich stattdessen, das Material weiter zu verwenden – bis eine starke Verschmutzung eintritt oder Sie den praktischen Helfer über einen längeren Zeitraum hinweg nicht mehr benötigen. Nach zu vielen Anwendungen fängt die Küchenhilfe an, leicht porös zu werden. Spätestens jetzt sollte eine Entsorgung erfolgen. Farblich gibt es die beliebte Alternative zum Einfetten des Blechs in den Farben Weiß und Grau.
Weitere Einsatzmöglichkeiten – Fettfreies Backen und Herstellung von Speisen
Nicht nur beim Auslegen auf dem Blech schafft Backpapier Abhilfe. Einige Speisen lassen sich hervorragend direkt auf dem Backpapier auslegen und formen. Hier kommt dem Papier wiederum die praktischen Oberflächeneigenschaften zu Gute: Der Teig bleibt während des Verarbeitungsprozesses nicht haften, was das ganze Backunterfangen zum Teil enorm erleichtert. Etwas weniger üblich, aber dennoch ungemein praktisch: Das Braten mit Backpapier. Gerade in der heutigen, gesundheitsbewussten Zeit möchten viele Menschen auf Öl oder Fett in der Pfanne verzichten. Tatsächlich ist das Papiermaterial derartig hitzebeständig, dass auch Fisch, Fleisch oder Gemüse darauf angebraten werden kann.
Alufolie – Praktikabel, aber ökologisch bedenklich
Beim klassischen Kuchen backen, aber auch bei der Zubereitung einer klassischen Pizza darf die praktische Unterlage ohnehin nicht fehlen. Doch was, wenn die sie einmal nicht im Haus ist? Womöglich möchten Sie trotzdem auf das Einfetten des Blechs verzichten. Häufig fällt der Blick dann auf die Alufolie, die in vielen Haushalten ebenfalls zum festen Inventar gehört. Hier ergibt sich jedoch, zumindest in Bezug auf Speisenvorbereitung, ein wesentliches Problem: Alufolie lässt rohen Teig und Zutaten viel schneller am Untergrund haften. Teilweise kann es sogar dazu kommen, dass sich die Folie richtig einbrennt. Das Toast Hawaii oder der leckere Schokokuchen sollten folglich lieber ohne die Aluminiumalternative auskommen.
Zwei Szenarien sind für einen möglichen Ersatz jedoch zumindest theoretisch denkbar. Erstens macht es Sinn, Alufolie als Spritzschutz auf ein Backblech aufzulegen – achten Sie hierbei jedoch darauf, nicht zu viel Folie zu verwenden, da die Hitzedurchlässigkeit schlechter ist. Zweitens bietet sich die Folie als Unterlage beim Aufbacken von Brötchen usw. an, wenn Sie gerade kein Grillrost oder Blech zur Hand haben.
Problematisch bei Alufolie: Die energieintensive Herstellung
Umwelttechnische Aspekte sprechen allerdings ganz deutlich gegen einen Einsatz der Alufolie. Um an den Rohstoff Bauxit, bei dem es sich um ein Aluminiumerz handelt, zu gelangen, ist die Industrie auf den Baumbestand des tropischen Regenwaldes angewiesen. Darüber hinaus benötigt der Herstellungsprozess für das Aluminium eine nicht unerhebliche Energiemenge – die aus diesem Grund errichteten Wasserkraftwerke überfluten teilweise ganze Landstriche. Als Nebenprodukt entsteht außerdem Rotschlamm, der als Abfall zu deponieren ist.
Im Gebrauch mit der Alufolie gilt ebenfalls Vorsicht: Insbesondere bei basischen, sauren oder salzhaltigen Lebensmitteln lösen sich kleine Mengen Aluminium, die dann direkt ins Essen gelangen. Zwar kommt es erst nach mehreren Tagen zu einer Überschreitung der Richtwerte, in zu hohen Dosen ist das Element jedoch mehr als ungesund. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten beispielsweise einen Zusammenhang zwischen Alzheimer und übermäßigem „Verzehr“ von Aluminium auf. Es zeigt sich: Alufolie funktioniert zwar, der Einsatz bleibt jedoch mit praktikablen Nachteilen und ganz konkreten gesundheitlichen Risiken verbunden.
Alufolie – aus diesen Gründen wird von einem Einsatz abgeraten:
- Gefährdung der tropischen Regenwaldbestände
- Herstellungsprozess verbraucht Einiges an Energie
- Akute Überschwemmungsgefahr durch benötigte Wasserwerke
- Rotschlamm-Abfall
- Abgabe von Aluminium ins Essen
Mögliche Alternativen: Brotpapier
Auf der Suche nach kurzfristigen Alternativen stoßen Suchende relativ schnell auf das Brotpapier. Gegen diesen Ersatz zieht selbst das Backpapier im ökologischen Direktvergleich den Kürzeren: Brotpapier enthält, anders als die standardmäßige Variante, keinerlei Weichmacher oder andere Stoffe, die unter Umständen einen negativen Einfluss auf die Gesundheit ausüben. Wenngleich die Wirkung der Weichmacher auf den menschlichen Körper noch immer umstritten ist: Wer gänzlich auf Nummer sicher gehen möchte, macht mit Butterbrotpapier auf jeden Fall alles richtig.
Damit das Ganze funktioniert, sollten Sie die untere Schicht allerdings mit einer leichten Schicht Butter oder Öl betröpfeln, da der Teig ansonsten möglicherweise trotzdem haften bleibt. Im sensibelsten Fall schafft Mehl wirkungsvolle Abhilfe. Um den Kontakt zwischen Blech und Papier sicher zu stellen, fetten Sie zudem idealerweise auch das Bleich an den Rändern etwas ein. Da Brotpapier etwas dünner ist, brauchen Sie außerdem wahrscheinlich mehrere Schichten zum Übereinanderlegen.
Dauerhafte Backunterlagen für Hobby-Konditoren
Falls Sie ohnehin gerne und viel backen, macht es Sinn, über eine dauerhafte Backunterlage nachzudenken. Zumeist bestehen die Folien aus Silikon oder Glas. Der Anschaffungspreis von zirka 10 -15 Euro rentiert sich bei mehrmaliger Verwendung bereits nach einigen Monaten. Die Silikonmatten selbst halten mehrere Jahre und lassen sich vielseitig einsetzen. Auch Glasgewebe kommt für eine permanente Backunterlage in Betracht.
Es geht mitunter auch ohne Unterlage: Vor allem besonders fettige und feste Teigmassen lösen sich fast automatisch, auch ohne Papierschicht, vom Blech. Brötchen und andere Backwaren kommen ebenfalls ohne eine Unterlage aus. Mögliche Krümel entfernen Sie mit einem handelsüblichen Lappen, nachdem sich der Ofen abgekühlt hat. Sie sehen: Eine pauschale Antwort für den Backpapier Ersatz lässt sich nicht geben. Es kommt stattdessen maßgeblich auf die genaue Situation und die Häufigkeit des Backens an, ob und inwiefern ein Austausch des beliebten Küchenhelfers sinnvoll ist. Wenn es einmal gar nicht anders geht, ist Brotpapier aber auf jeden Fall die aus ökologischer Sicht beste Alternative – insbesondere im Vergleich zur Alufolie. Fest steht aber: Mit etwas Improvisationstalent müssen sie auf keinen Fall auf Ihre favorisierten Rezepte zum Backen verzichten!